Mentale Gynäkologie


Warum haben Erkrankungen an weiblichen Organen häufig auch Auswirkungen auf die seelische Gesundheit von Frauen, psychosomatische Ursachen?

Viele Körperorgane haben für Frauen, ausser ihrer reinen Funktion, eine symbolische Bedeutung, die als seelische Repräsentanz bezeichnet wird.

So repräsentiert beispielsweise unser Herz Gefühle wie Liebe, das „gebrochene Herz“ Trauer, das „kalte Herz“ Gefühllosigkeit. Menschen, die traurig sind, haben „Herzleid“.

Auch die weiblichen Organe, wie Brust und Gebärmutter haben eine symbolische Bedeutung, also eine seelische Repräsentanz, die in der gynäkologischen Hypnose berücksichtigt werden.

Die weibliche Brust symbolisiert unter anderem die Fähigkeit von Frauen zu nähren, zu stillen, zu geben, zu beruhigen, zu trösten - sie verkörpert also Mütterlichkeit, Harmonie und Potenz. Die weibliche Brust versinnbildlicht auch Sexualität und Erotik, Stolz, Kraft und Macht.

Die Gebärmutter repräsentiert unter anderem Ursprung, Fruchtbarkeit, Schutz gebende Höhle, Zyklus, Mütterlichkeit und ist zugleich Sexualorgan.

Die Beziehung zum eigenen Körper ist in der Folge der Erkrankung bei vielen gestört und kann mit Ablehnung, Ekel und manchmal sogar Selbsthass einhergehen.

Frauen, die an der Gebärmutter erkrankt sind, zum Beispiel Myome haben oder Gebärmutterkrebs und denen die Gebärmutter operativ entfernt wurde (Hysterektomie) entwickeln häufig seelische Erkrankungen wie Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, Selbstzweifel und Verunsicherung. Den Verlust der Gebärmutter erleben viele Frauen als einen Verlust ihrer Mütterlichkeit, die oft mit Frausein gleichgesetzt wird. Es können (durch diese Depression) auch Beziehungsstörungen und erlebte Störungen der Sexualität entstehen, die im Bereich der gynäkologischen Hypnose bearbeitet werden können.  

Erkrankung und Eingriffe an den weiblichen Organen sind für viele Frauen oft verbunden mit existentiellen Verlust- und Todesängsten, mit dem Gefühl der Entwertung und mit dem imaginativen Verlust von Weiblichkeit und Depression.

Auch die Auseinandersetzung mit der Realangst nach Operationen von malignen Tumoren und die Bearbeitung und Akzeptanz der körperlichen Veränderungen und Einschränkungen sind Bestandteil der Therapie. Trauer um den Verlust der körperlichen Integrität, aber auch Wut auf den Körper, Kränkung, Scham und Schuldgefühle finden Raum in den therapeutischen Behandlung. Bei unerfülltem Kinderwunsch, nach Fehlgeburten und dem Verlust eines Kindes, ist für viele Frauen neben der Trauer die Bedeutung der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Mütterlichkeit sehr wesentlich.

Ein weiteres für Frauen oft schambesetztes Thema, besonders auch im Zusammenhang mit Erkrankungen und operativen Eingriffen, ist die Sexualität. Durch die öffentliche Diskussion und Darstellung von weiblicher Sexualität wurde ein Bild geschaffen, das mit den realen Wünschen und Bedürfnissen von Frauen oft wenig zu tun hat. Viele Frauen sind daher bezüglich ihrer Sexualität erheblich verunsichert und gehemmt und entwickeln Selbstzweifel und Depressionen.  

Da die Wechseljahre bei Frauen in unserer Gesellschaft wie eine Krankheit betrachtet werden, leiden viele Frauen unter dem so genannten klimakterischen Syndrom (Wechseljahresbeschwerden). Dies kann sich äussern als Unruhe, Hitzewallung, Schlafstörungen und mit Depressionen einhergehen. 

 

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